Heute Abend landet Olesya in NYC und ich bin gerade mit dem Bus auf dem Weg dorthin, um sie am Flughafen abzuholen. Alle Uni-sachen sind fertig und jetzt kann man die letzten Stunden an den Händen abzählen :). Der Grund, warum ich den Bus erwähne: mit so einem abgefahrenen Gefährt bin ich noch nie im Leben gefahren! Wenn man den Laptop anmacht, gibts ein kostenloses WLAN, das über Satellit mit dem Internet verbunden ist (Langsam, aber es funktioniert tatsächlich) :-O. Willkommen im 21. Jahrhundert :).
Das Ende des Semesters hier in den USA ist jedes Mal ein Erlebnis. Alles steuert auf diese eine letzte Woche hin, in der alle Klausuren geschrieben und Projekte abgegeben werden müssen, weshalb viele Studenten für längere Zeit einfach gar nicht mehr schlafen. Ganz so schlimm wars bei mir zum Glück dieses mal nicht, aber das Zeitgefühl spinnt trotzdem ganz ordentlich. Im einen Moment geht es praktisch um jede Sekunde: Schnell noch dieses paper fertig schreiben, dann das Abschlussprojekt Momente vor der Deadline abschicken. Und nachdem dann das letzte davon fertig ist, steht man da und kann es kaum glauben. Man könnte einfach einen Film schauen oder zwanzig Stunden schlafen und es wäre völlig egal :). Und als ich vorhin noch durch Duffield Hall musste (ein Lieblingsort für “All-nighter” wegen der tollen Junk-Food-Auswahl im nahen Collegetown), war das ganze Gebäude desertiert und ich konnte das Echo meiner eigenen Schritte hören.
Ich hab gegen Ende noch viel fotografiert, was ich bei Gelegenheit mal hochladen wollte. (und einen besserer Zeitpunkt als 5 Stunden Busfahrt mit Internet gibts echt nicht). Das erste ist das Mensa-System in Cornell und die Fotos habe ich leicht unfreiwillig gemacht: Vor einem Monat musste ich feststellen, dass die 300$ auf meinem Meal Plan am Ende des Semesters automatisch verfallen würden (Wer denkt sich nur so ein doofes System aus…). Deshalb war fleißiges Mensa-Essen angesagt und so hab ich auch fast alle mal durchprobiert. Im Vergleich zu Karlsruhe ist das System eher dezentral organisiert und 8 kleine Mensen sind über das ganze Gelände verstreut. Dann gibt es noch mini-Mensen, die zB nur koscheres Essen oder spezielle Diäten für Mormonen etc. anbieten. Generell kauft man sich kein Essen sondern bezahlt einen Eintritt (Morgens 6, mittag 8, abends 10$), woraufhin man eigentlich den ganzen Tag darin bleiben könnte. Es gibt keine Linien sondern Buffets und manche Sachen muss man bestellen. Mein Lieblings-essen (und die Idee find ich auch total gut) ist ein Grill, bei dem man verschiedenes Gemüse selbst aussuchen kann und in einer Schale an den Koch gibt, der das dann asiatisch zubereitet.
Risley Hall, Ryan und Phelps
North Star
Grill in Robert Purcell Dining
Dann war noch das CS Department Picknick am Lake Cayuga. Beim eigentlichen Picknick war ich nur ganz kurz, denn ein paar der PhDs sind zu den Taughannock Falls gelaufen, die dort ganz in der Nähe waren. Und ich habs nicht bereut mitzukommen, denn das war die bisher mit Abstand schönste Stelle in Ithaca! Kaum zu glauben, dass dieser kleine Fluss so eine riesige zerklüftete Schlucht in den Berg gefressen hat. Der Wasserfall ganz am Ende ist anscheinend einer der höchsten in ganz Amerika (höher als die Niagarafälle) und im Winter gefriert er zu einem gigantischen senkrechten Eiszapfen!
Lake Cayuga (mit malerischem Kohlekraftwerk)
Seltsames Flussbett!, CS PhD students
Panoramas!!
Jetzt ist gleich die Batterie leer und ich muss aufhören :). Olesya und ich kommen am 24. in Karlsruhe an – bis bald!